Unser Weltensystem,
von Rudolf Steiner, wurde gestaltet von Willy Conrad.
Weltentwicklungsstufen
Details im Zusammenhang mit der «Apokalypse des Johannes» (Rudolf Steiner)
"Wir
müssen uns einmal orientieren über den Grundriss
der Weltenentwickelung. Die verläuft nämlich durchaus
in Gemässheit ganz bestimmter Zahlenverhältnisse.
Der Laie in solchen Dingen wird sehr leicht sagen, wenn er
hört, dass die Siebenzahl und andere Zahlen eine so grosse
Rolle spielen in unseren Betrachtungen: Nun ja, diese Anthroposophen
wärmen wieder jenen alten Aberglauben auf, der sich an
die Siebenzahl, an die Zwölfzahl und dergleichen knüpft.
— Und schon wenn unsere lieben Zeitgenossen von so etwas
hören, was in einer regelmässigen Weise nach der
Siebenzahl vorwärts schreitet, dann sprechen sie von
Aberglauben, obwohl diese unsere Zeitgenossen eigentlich in
Bezug auf das, wovon sie etwas verstehen, in genau demselben
Aberglauben leben, denn unsere Zeitgenossen sprechen zum Beispiel
davon, dass der Regenbogen sieben Farben hat, die Tonskala
sieben Töne, da der achte nur eine Wiederholung der Prim
ist. Und noch auf manch anderem Gebiete spricht man von der
Siebenzahl, und mit Recht. In keinem anderen Sinne als der
Physiker es tut, wenn er von der Siebenzahl der Farben spricht,
und ebenso wie man in der Tonlehre spricht von den sieben
Tönen, so sprechen wir, wenn wir die grossen Weltenverhältnisse
betrachten in Bezug auf die Siebenzahl. Die Siebenzahl ist
uns dabei gar nichts anderes als ein Ergebnis der okkulten
Erfahrung. So wie sich der Mensch hinstellt und die sieben
Farben zählt, so zählt der Okkultist sieben aufeinanderfolgende
Zustände der Weltenentwickelung. Und weil die Weisheit
der Welt immer von diesen Dingen wusste und sprach, deshalb
ging das in das allgemeine Bewusstsein über und man fand
etwas besonders Bedeutungsvolles in dieser Siebenzahl. Gerade
weil die Siebenzahl zum Beispiel in den Weltverhältnissen
begründet war, ging sie in den allgemeinen Glauben, natürlich
auch Aberglauben, über.
Wenn wir uns daran erinnern, was wir gesagt haben über
das Geheimnis der sieben Posaunen, der sieben Siegel, der
sieben Sendbriefe, was wir über die sieben aufeinanderfolgenden
Perioden der atlantischen Zeit gesagt haben, so sehen wir
schon, dass wir eigentlich in der Weltenentwickelung fortlaufend
Perioden haben, die sich in Gemässheit der Siebenzahl
wiederholen, und wie einen Grundriss der Weltenentwickelung
wollen wir uns vor Augen rücken, dass die Siebenzahl
alle Teile der Weltenentwickelung beherrscht.
Wir haben gehört, dass die Erde, bevor sie Erde war,
Mond war, bevor sie Mond war, Sonnenplanet und bevor sie Sonne
war, Saturn war. Die Erde wird, nachdem sie Erde gewesen sein
wird, in den Jupiterzustand, dann in den Venus- und zuletzt
in den Vulkanzustand übergehen, so dass wir sieben aufeinanderfolgende
planetarische Verkörperungen unserer Erde haben, Saturn,
Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus und Vulkan. Das sind nun
die grössten Abteilungen innerhalb unserer ganzen Entwickelung,
die wir bis zu einem gewissen Grade hellseherisch überschauen
können. Wir haben ja die drei der Erde vorangehenden
Zustände beschrieben.
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Jetzt wollen wir uns klar sein darüber, was denn der Sinn der
ganzen Entwickelung ist, warum die Erde durch diese sieben Zustände
durchgeht. Diese sieben Zustände fallen nämlich zusammen
mit der Entwickelung des menschlichen Bewusstseins. Jeder dieser
Zustände, Saturn, Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus und Vulkan,
charakterisiert einen bestimmten menschlichen Bewusst-seinszustand.
Richten wir den Blick zurück in die uralte Saturnzeit. Wir
wissen, was gegenwärtig vom Menschen vorhanden ist, war damals
noch nicht vorhanden, sondern erst die allererste Anlage seines
physischen Leibes. Diese erste Anlage konnte selbstverständlich
beim Menschen nicht ein solches Bewusstsein entwickeln, wie es heute
der Mensch hat. Andere Wesen hatten ein menschliches Bewusstsein;
der Mensch hatte damals ein Bewusstsein, wie es heute die mineralische
Welt hier auf dem physischen Plan hat. Wir nennen das ein tiefes
Trancebewusstsein. Das hatte die erste Menschenanlage auf dem Saturn.
Diese Saturnentwickelung ist aus dem Grunde durchgemacht worden,
damit der Mensch nach und nach aufrücken kann zu seinen höheren
Bewusstseinszuständen. Damals hat er den ersten durchgemacht.
Also haben wir die Saturnentwickelung zusammenfallend mit dem tiefen
Trancebewusstsein. Das ist die erste Bewusstseinsstufe.
Natürlich müssen Sie sich nicht vorstellen, dass der Grad
des Bewusstseins durch die ganze Saturnentwickelung derselbe bleibt,
aber im Wesentlichen ist es so, dass der Bewusstseinsgrad des Menschen
auf dem Saturn mit tiefem Trancebewusstsein charakterisiert werden
kann. Es ist dumpfer als selbst das, was heute der Mensch im traumlosen
Schlafe hat, denn da hat heute der Mensch das Bewusstsein, das er
durchgemacht hat auf der zweiten Stufe, während der Sonnenentwickelung.
Also während der zweiten Stufe, während der Sonnenentwickelung,
hat der Mensch durchgemacht das traumlose Schlafbewusstsein. Es
ist dasselbe Bewusstsein, das heute die Pflanzenwelt um uns herum
auf dem physischen Plan hat.
Dann kam die Mondenstufe in der Entwickelung. Da hat der Mensch
ein Bewusstsein durchgemacht, welches schon leichter zum Verständnis
gebracht werden kann, weil der Mensch im Traumbewusstsein wenigstens
einen letzten Rest hat von diesem Mondenbewusstsein. Das Traumbewusstsein
von heute ist ja ein Zwischenzustand zwischen traumlosem Schlaf
und dem gewöhnlichen, vom Morgen bis zum Abend dauernden hellen,
wachen Tagesbewusstsein. Also der dritte Zustand des Bewusstseins
wurde erreicht auf dem Mond, und er lässt sich vergleichen
mit dem heutigen traumerfüllten Schlaf, aber mit einer ganz
anderen Lebendigkeit und Lebhaftigkeit. Der traumerfüllte Schlaf
gibt ein Bewusstsein, das sich aus einzelnen Vorstellungsfetzen
und Bildern zusammensetzt und nur einen geringen Grad von Beziehung
hat zur realen Aussenwelt. Das Mondenbewusstsein, das ein Traumbilderbewusstsein
war, hatte sehr bedeutsame Beziehungen zur Aussenwelt. Es entsprach
genau dem, was in der seelisch-geistigen Umwelt vorhanden war. Eine
Wiederholung hat das während der atlantischen Zeit des Menschen
gefunden. Wir nennen es das Traumbilderbewusstsein, könnten
es auch das somnambule Bewusstsein nennen. Das vierte Bewusstsein
wird erreicht und durchgemacht auf unserer Erde, und es ist dasjenige
Bewusstsein, welches wir das helle Tagesbewusstsein oder Gegenstandsbewusstsein
nennen.
Zu einem erhöhteren Bewusstseinsgrad, von dem die meisten Menschen
von heute keine Ahnung haben, werden die Menschen aufsteigen während
der Jupiterzeit, wenn das alles geschehen ist, was wir schon beschrieben
haben und was im Anschluss an die Apokalypse des Johannes noch zu
beschreiben ist. Dann, wenn der Mensch sozusagen gerettet vom Abgrund
hervorgegangen und dem Verfall entgangen ist, wenn er hinaufgestiegen
ist in die astralisierte und vergeistigte Erde, dann wird das die
Grundlage dafür sein, dass er auf dem Jupiter dasjenige Bewusstsein
erlangt, das wir nennen können das bewusste Bilderbewusstsein.
Wenn man es schildern soll, so kann das nur aus den Erfahrungen
der Eingeweihten heraus geschehen. Denn die Einweihung ist ja nichts
anderes als die Aneignung der Fähigkeit, in einer früheren
Entwickelungsstufe zu erreichen, was die normale Menschheit auf
einer späteren Stufe erreicht. Im bewussten Bilderbewusstsein
ist der Mensch genau ebenso selbstbewusst wie heute vom Morgen bis
zum Abend, aber er nimmt nicht nur wahr die äusseren Gegenstände,
sondern im Blickfeld seiner Seele hat er Bilder, und zwar Bilder,
die nicht etwa mit einer gewissen Dumpfheit verknüpft sind,
die vielmehr eingebettet sind in das helle Tagesbewusstsein. Also
helles Tagesbewusstsein und Mondenbewusstsein zusammen, das gibt
das Jupiterbewusstsein. Der Mensch erhält sich, was er jetzt
hat und erwirbt sich dazu die Fähigkeit, das Seelisch-Geistige
wahrzunehmen.
Heute ist es so, dass der Eingeweihte nicht nur den Menschen sieht,
wie er physisch ist, sondern dass er wahrnimmt um den Menschen herum,
ihn umstrahlend, allerlei geistige Gebilde, die der Ausdruck sind
der Leidenschaften, Instinkte, Gedanken, mit einem Wort: die Aura.
Sie umglänzt, umglüht den Menschen wie feine Flammen,
zum Teil wie ein Lichtnebel. Alles das, was so im menschlichen Astralleib
gesehen werden kann vom Eingeweihten, ebenso wie von dem gewöhnlichen
physischen Auge der physische Leib mit seinen Grenzen gesehen wird,
alles das ist Bild dessen, was in den Seelen vorgeht. In einer solchen
Eingeweihtenseele ist ein Bewusstsein vorhanden, das wir bezeichnen
können als Mondenbewusstsein plus Erdenbewusstsein.
Dann kommt auf der Venus ein sechster Bewusstseinszustand, den wir
bezeichnen können als das inspirierte Bewusstsein, das Bewusstsein
der Inspiration, Bewusstsein der Inspiration aus dem Grunde, weil
auf dieser Bewusstseinsstufe der Eingeweihte nicht bloss wahrzunehmen
vermag, was der Seele an Gefühlen, Trieben, Leidenschaften
und so weiter eigen ist, sondern weil er da den ganzen inneren Charakter
der Seele in einem einheitlichen Ton wahrnimmt. Er fängt an
wahrzunehmen dasjenige, was die Welt der, sagen wir, Farben- und
Formengebilde wie eine Sphärenmusik durchdringt, so dass jede
einzelne Wesenheit innerhalb dessen, was früher als astralisches
Bild wahrgenommen worden ist, wie ein Tongebilde erscheint.
Die siebente Bewusstseinsstufe, die auf dem Vulkan vorhanden sein
wird, wir können sie nennen das intuitive Bewusstsein. Intuition
ist nicht jenes Triviale, was gewöhnlich heute darunter verstanden
wird, wo jemand durch dunkles Gefühl etwas glaubt erkennen
zu können; das ist ein Missbrauch des Wortes. In den Eingeweihtenschulen
wird Intuition für jene denkbar höchste Bewusstseinsstufe
angewendet, wo die Seele eins ist, identisch ist mit den Wesenheiten,
wo sie darinnen ist im Innern der Wesenheiten und sich mit ihnen
identifiziert. Trotzdem die Seele vollständig individuell bleibt,
steckt sie in all den Dingen und Wesenheiten ihres Blickfeldes drinnen.
So stellen uns die sieben Stufen dieser ganzen Erdenentwickelung
sieben aufeinanderfolgende Bewusstseinszustände dar. Jeder
Bewusstseinszustand nun muss seinerseits in sieben Stufen erreicht
werden. Diese sieben Stufen, die jedesmal durchgemacht werden müssen,
nennen wir Lebensstufen, so dass wir unterscheiden sieben Bewusstseinsstufen
und in jeder Bewusstseinsstufe sieben Lebensstufen. Es ist schwer,
aus unserer Sprache heraus Worte zu finden für diese sieben
Lebensstufen. Wenn wir bloss auf unsere Erde Rücksicht nehmen,
so können wir die Lebensstufen dadurch bezeichnen, dass wir
reden von den sieben Reichen, denn es fallen die Lebensstufen auf
der Erde zusammen mit den sieben Reichen. Da bezeichnen wir die
erste Lebensstufe als das erste Elementarreich, die zweite als das
zweite, die dritte als das dritte Elementarreich, die vierte als
das Mineralreich, die fünfte als das Pflanzenreich, die sechste
als das Tierreich und die siebente als das Menschenreich. Nun könnten
wir ja sagen: Auf jeder dieser Bewusstseinsstufen werden sieben
solche Lebensstufen durchgemacht oder sieben Reiche absolviert.
— Aber wenn wir die sieben Lebensstufen des Saturn ebenso
bezeichnen würden, als erstes, zweites, drittes Elementarreich,
als Mineral-, Pflanzen-, Tier- und Menschenreich, so würde
das nur falsche Vorstellungen wachrufen, denn die Ausdrücke
für diese Reiche sind geprägt nach unseren Erdenerfahrungen
und es waren eben die Reiche ganz anders gestaltet in dieser uralten
Zeit, als das heute bei den Erdreichen der Fall ist. Wir können
nur sagen: Analog diesen Reichen gab es sieben Reiche auf dem Saturn,
sieben auf der Sonne. Schon näher kamen die sieben Reiche des
Mondes, und was die sieben Lebensstufen der Erde sind, das sind
eben die sieben Reiche auf der Erde geworden. Und auf der Erde können
wir sie schon leichter beschreiben, obwohl es heute ausserordentlich
schwer ist, dem Menschen eine Vorstellung von den drei Elementarreichen
zu geben. Von Mineral-, Pflanzen-, Tier- und Menschenreich glaubt
ja der Mensch eine gesunde Vorstellung zu haben, obwohl das auch
nicht der Fall ist.
Vielleicht wird es Ihnen gelingen, sich eine Art Vorstellung von
den drei Elementarreichen zu bilden, wenn Sie sich folgendes sagen.
Also Sie denken sich Steine, Metalle und so weiter, und diese Glieder
des Mineralreiches immer feiner und feiner werdend, so dass Sie
immer weniger und weniger sehen, dass sie sich sozusagen auflösen
in immer feinere Substantialität. Nehmen wir an, Sie lassen
sie alle verdunsten, so dass sie eigentlich nur noch ganz feine
Substantialität hätten, durch die Sie hindurchschauen
könnten, die Ihnen nicht mehr sichtbar wäre. Aus solchen
Gebilden würde, wenn man sie zu noch immer grösserer Verfeinerung
brächte, etwas hervorgehen, was schliesslich nicht mehr ein
mineralisches Reich ist, sondern das dritte Elementarreich. Dann
würden wir zum zweiten, zum ersten Elementarreich aufsteigen.
Es ist für die heutigen Empfindungsqualitäten schwer,
sich Vorstellungen zu machen von diesen Reichen, die hineingeheimnisst,
verdichtet sind in unsere Welt. So ist es nämlich, wie wenn
diese Elementarreiche verdichtet in unsere Welt hinein, sagen wir,
verschwunden wären. Sie gehen unserem Mineralreich voran. Wir
haben ja gesehen, wann dieses Mineralreich selber sich gebildet
hat. In früheren Perioden der Erdenentwickelung war dieses
Mineralreich eben im Zustande der Elementarreiche vorhanden.
Nun die anderen vier Reiche. Das mineralische Reich sehen Sie um
sich herum und ebenso das pflanzliche, das tierische und das menschliche.
Aber wir werden uns klar sein müssen, dass diese Benennungen
im eigentlichen geheimwissenschaftlichen Sinn doch nicht ganz richtig
sind. Der Laie nennt die heutigen Mineralien als dem Mineralreich
angehörig, die Pflanzen als dem Pflanzenreich angehörig,
die Tiere als dem Tierreich und die Menschen als dem Menschenreich
angehörig. Das ist zwar laienhaft gesprochen richtig, das ist
für alle trivialen Dinge des Lebens durchaus ausreichend, aber
im okkultistischen Sinn ist es unrichtig. Denn es ist heute der
Mensch erst im Mineralreich vollendet. Er wird erst aufsteigen in
künftigen Entwickelungsperioden zum Pflanzen-, Tier- und Menschenreich.
Wir können den Menschen heute, weil er ein Ich-Bewusstsein
hat, durchaus Mensch nennen, aber wir dürfen noch nicht sagen,
er sei im Sinne der Geheimwissenschaft im Menschenreich verkörpert,
denn dazu ist etwas anderes notwendig. Das müssen wir besprechen.
Was kann der Mensch heute begreifen? Darauf kommt es an. Er kann
heute bloss das mineralische Reich verstehen. Sowie er an das Pflanzenreich
kommt, versteht er es nicht mehr. Das Mineralreich kann er verstehen,
aus den Kräften des Mineralreichs kann er Maschinen, Häuser
und so weiter zusammensetzen. Dass er ebenso durchschauen lernt,
was in einer Pflanze die Kräfte sind, die diese Pflanze gross
werden lassen, das erst wird ihn mit seinem Bewusstsein ins Pflanzenreich
erheben. Und dass er begreifen lernt, wie ein Tier empfinden kann
— jetzt kann er nur eine äusserliche Anschauung davon
bekommen —, das macht ihn zum Angehörigen des Tierreichs.
Und wenn er nicht nur sein eigenes Ich begreift, sondern ein anderes,
wenn er einen Menschen innerlich ganz begreift, dann erst gehört
er dem Menschenreich an.
Sie werden am besten verstehen, dass der Mensch heute erst das mineralische
Reich begreifen kann, wenn Sie folgende Betrachtung machen. Denken
Sie einmal, dass eine grosse Anzahl von Gelehrten sagen: Ja, die
Pflanzen und die Tiere sind nichts anderes als komplizierte Mineralien.
— Und diese Gelehrten warten darauf, dass sie die Stoffe so
zusammenfügen können, dass sie Pflanzen und Tiere werden.
Sie geben sich der Illusion hin, man könne die Pflanzen als
mineralische Wesen begreifen, weil sie keine Vorstellung davon haben,
dass es ausser dem Mineralreich noch etwas anderes gibt. Es sagen
ja viele: Ihr Anthroposophen träumt davon, dass es einen Ätherleib
gibt, etwas, was über das bloss Mineralische hinausgeht, aber
ihr sollt nicht mehr träumen, wenn es uns gelingen wird, im
Laboratorium so, wie man heute Schwefelsäure zusammensetzt,
aus den einzelnen Stoffen, aus Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff,
Wasserstoff und so weiter, ein lebendiges Wesen aufzubauen. —
Man glaubt, das Lebendige lässt sich ebenso aufbauen, wie sich
etwa Schwefelsäure zusammensetzen lässt; man glaubt, die
rein materialistische Wissenschaft wird das einmal können.
Man glaubt, die Anthroposophen wären so töricht, daran
zu zweifeln, dass einstmals die Zeit kommen wird, wo tatsächlich
in der Retorte die Pflanzen erzeugt werden.
Diese Zeit wird kommen. Das haben aber diejenigen, die auf okkultem
Boden stehen, schon immer gesagt. Sie wissen, dass die Zeit kommen
wird, wo der Mensch die Pflanzenheit so in die eigene Natur aufnehmen
wird, wie er heute das Mineralreich aufgenommen hat. Und wie er
aus Mineralien Häuser aufbaut, wie er die Kräfte des Mineralreiches
heute benutzt, so wird er einstmals aus den ihm dann wohlbekannten
Kräften des Pflanzenreiches, ohne zum Samen zu greifen, ohne
die Naturkräfte in ihrer unbegriffenen Weise zu Hilfe rufen
zu müssen, das Pflanzengebilde und Höheres noch im Laboratorium
erzeugen. Aber würde diese Möglichkeit, im Laboratorium
ein lebendiges Wesen zu erzeugen, vorzeitig eintreten, so wäre
sie für den auf dem wahren Boden der Geheimwissenschaft Stehenden
das, was man schwarze Magie nennt. Die Menschen müssen für
jeden Schritt der Entwickelung erst reif werden. Es gibt einen okkulten
Satz, der lautet:
Erst dann werden die Menschen auf dem Experimentiertisch lebende
Wesen erzeugen, wie sie heute mineralische Produkte herstellen,
wenn der Laboratoriumstisch zum Altar und die chemische Verrichtung
zu einer sakramentalen Handlung geworden ist.
Das ist ein okkulter Satz, der immer ausgesprochen worden ist. Wahrlich,
solange man ins Laboratorium geht und glaubt, dass man mit urheiligen
Gefühlen dasselbe tun kann wie mit heiligen, so lange wird
man mit dem Willen derjenigen, die in rechter Weise die Entwickelung
leiten, niemals im Laboratorium ein lebendiges Wesen erzeugen können.
Erst dann wird das möglich sein, wenn man wissen wird, dass
ein mineralisches Produkt zwar erzeugt werden kann, wenn auch am
Laboratoriumstisch ein Schurke steht, dass aber niemals ein lebendiges
Wesen hervorgebracht werden kann, wenn dies der Fall ist. Denn in
das lebendige Wesen fliesst, wenn es zusammengebaut wird, etwas,
was in dem Menschen selbst drinnen ist. Würde der Mensch ein
Schurke sein, so würde das Schurkische hinüberfliessen
und das entstandene Wesen wäre ein Abdruck der Schurkerei.
Erst wenn man begreifen wird, was es heisst, dass der Mensch als
ganze Wesenheit mit seinem ganzen Innern wirkt in dem, was er erzeugt,
erst dann wird die Welt reif sein, das Lebendige, das Pflanzliche,
Tierische und Menschliche, in freier Tätigkeit zu erzeugen.
Dann wird der Mensch aufgestiegen sein in das Pflanzenreich, wenn
er das Pflanzliche ebensogut durchschauen wird, wie er heute das
Mineralische durchschaut. Zum Tierreich wird er aufgestiegen sein
dann, wenn er die Empfindung so durchschaut, dass er ebenso ein
empfindendes Wesen machen kann durch seine eigene Geisteskraft,
wie er heute einen Gegenstand herstellt. Und zum Menschenreich wird
er aufgestiegen sein, wenn er den Menschen in freier Tätigkeit
neu gestalten kann.
So ist der Mensch heute in dem mineralischen Reich vorhanden, und
dieses Wesen als Mensch, das wir sind, ist im Grunde genommen das
einzige Wesen, welches schon ganz im mineralischen Reich sich ausgebildet
hat, während die anderen Reiche in vieler Beziehung auf viel
niedrigerer Stufe stehen als diejenige ist, die man im Okkultismus
mit dem Mineralreich bezeichnet. So zeigen uns die Pflanzen eine
Art Vorstufe dessen, was der Mensch erleben wird, wenn er einmal
selbst im Pflanzenreich sein wird. Aber die Pflanzen sind nicht
im Pflanzenreich, sondern höchstens Vorbilder, nicht Urbilder,
sondern Hinweise auf ein künftiges Reich, in dem der Mensch
sein wird, in dem er die Pflanzennatur innerlich durchleben wird
wie heute die mineralische Natur. Dieses Pflanzenreich, in dem der
Mensch sein wird, das wird noch durch andere Dinge sich auszeichnen.
Es wird vor allen Dingen durch einen heute zwar manchmal mit dem
Verstand gesagten, aber noch lange nicht begriffenen moralischen
Satz ausgezeichnet sein. Heute lebt der Mensch so, dass man sagen
kann: Der einzelne, wenn er sich es auch nicht gesteht, ist überzeugt
davon, dass das Glück des einzelnen möglich ist, wenn
daneben auch das Unglück eines anderen herrscht. — Es
ist durchaus möglich, dass heute sich einer glücklich
fühlt, trotzdem andere Menschen unglücklich sind. Wenn
es auch dem Verstande nach zugestanden wird, dass die höchste
Moral diejenige sei, die alle Menschen beglückt, in der Praxis
ist der Mensch überzeugt, dass das Glück des einzelnen
ganz gut möglich ist, ohne dass der andere ebenso glücklich
sei wie er. Der Mensch wird, wenn er im Pflanzenreich sein wird,
eine Entwickelungsstufe in moralischer Beziehung erreicht haben,
wo es ihm unmöglich sein wird, sich als Einzelner glücklich
zu fühlen, wenn andere seinesgleichen unglücklich sind.
«Das Glück des einzelnen ist untrennbar mit dem Glück
aller verbunden»: dieser Satz wird herrschen, wenn der Mensch
in das Pflanzenreich aufgenommen sein wird. Es könnte sich
kein Mensch irgend glücklich fühlen, wenn sein Glück
herausfallen würde aus dem Glücke aller.
So sehen Sie, dass für so feine Begriffe, wie wir sie im Okkultismus
haben müssen, wenn wir alles verstehen wollen, heute sehr wenig
Empfindungsmöglichkeiten bestehen. Aber Sie sehen auch, dass
der Mensch lange Entwickelungsreihen noch vor sich hat. Das alles
muss er erreichen, und es ist noch sehr wenig davon vorhanden.
Wir sprechen also von sieben Reichen, durch die der Mensch selber
hindurchgeht. Auf dem Jupiter wird es wieder sieben Reiche geben,
die noch etwas ähnlich sind den sieben Erdenreichen, aber sich
doch schon sehr von diesen unterscheiden. Auf der Venus werden es
wieder sieben sein und auf dem Vulkan wieder. Hier kann man sie
gar nicht mehr Reiche nennen, der Begriff Reich passt hier nicht
mehr. Wenn wir das alles ins Auge fassen, müssen wir sagen:
Wir haben zunächst sieben Entwickelungsstufen des Bewusstseins,
die Saturn-, Sonnen-, Mond-, Erden-, Jupiter-, Venus- und Vulkanstufe,
und auf jeder Bewusstseinsstufe sieben Lebensstufen, durch die sich
hindurchentwickeln muss jegliches Wesen, das durch die Bewusstseinsgrade
hindurchgeht. Jede Lebensstufe muss wiederum sieben Formenstufen
durchlaufen, und zwar so, dass Sie die sogenannte physische Formstufe,
die Sie jetzt um sich haben, als die mittelste zu betrachten haben.
Bevor etwas physisch wird, ist es astralisch, bevor es astralisch
wird, ist es auf einer gewissen geistigen Stufe, die man das niedere
Devachan nennt, und bevor etwas zu dieser
Stufe hinabsteigt, ist es in einer höheren Devachanstufe.
Da
haben wir drei Formstufen. Die erste kann man noch formlos
nennen, dann ist die nächste eine Formstufe, die wir
als die niedere Devachanstufe bezeichnen, dann kommen wir
zur astralischen Stufe. Wenn sich das Astralische verdichtet,
wird es physisch. Dann löst sich das Physische wieder
auf und geht zurück zu einem vollkommeneren Astralischen,
das geht zu einem vollkommeneren niederen Devachanischen und
dies zum höheren Devachanischen. Der physische Formzustand
ist der mittlere. Sieben Formzustände durchläuft
ein jedes Reich. Sie müssen unterscheiden zwischen Physischem
und Mineralischem; das ist nicht dasselbe. Man kann, weil
heute das Physische mit dem Mineralischen im Anblick zusammenfällt,
beide leicht miteinander verwechseln. Das mineralische Reich
geht durch alle Formstufen hindurch. Es kann als mineralisches
Reich oben in der höchsten Devachanstufe veranlagt sein.
Es steigt dann herunter in die niedere geistige Stufe und
ist immer Mineralreich, dann ins Astralische, da ist es astralisch
vorgebildet, und dann verdichtet es sich zum Physischen. So
also haben wir in jedem Reich sieben Formzustände (siehe
Schema).
Jeder Bewusstseinszustand kann nur so durchlaufen werden,
dass er in sieben Lebenszuständen verläuft. Jeder
Lebenszustand verläuft in sieben Formzuständen.
Das gibt 7 mal 7 mal 7 Zustände. In der Tat geht eine
ganze Entwickelung, wie die Erde eine hat, durch 7 mal 7 mal
7 Zustände hindurch. Unsere Erde war einstmals Saturn;
der hat 7 Lebenszustände durchgemacht, jeder Lebenszustand
7 Lebensformen oder Formzustände. Da haben Sie 49 Formzustände
auf dem Saturn, 49 auf der Sonne, 49 auf dem Monde und so
weiter, 7 mal 49 = 343 Formzustände.
Durch 343 Zustände läuft der Mensch durch. Als der Saturn
ganz im Anfang seiner Entwickelung war, begann er zuerst im höchsten
Geistigen, das wir erreichen können, als ein Gebilde, das da
war im obersten Devachan. Das war der erste Formzustand; der war
ganz mineralisch. Er stieg herunter als solches Wesen bis in das
physische Reich, stieg wieder hinauf bis zum oberen devachanischen.
Und hier beginnt die grosse Schwierigkeit, denn Sie müssten
jetzt sagen, wenn Sie die genannten Ausdrücke gebrauchen wollen:
Der Mensch geht in das nächste Reich über. Aber es passen
auf den Saturn diese Ausdrücke nicht. Es geht der Mensch auf
dem Saturn auf diese Weise durch 49 Zustände hindurch. Das
Sonderbare ist nur, dass Sie jetzt fragen können: Da müsste
der Mensch doch auf dem Saturn durch Lebenszustände durchgehen.
Nun bekommt er aber erst auf der Sonne einen Ätherleib. Wie
kann man da sagen, dass er durch Lebenszustände geht? —
Sie sind nur noch nicht so wie später, wo er einen Lebensleib
hat, sie sind stellvertretend. Das wird dadurch bewirkt, dass höhere
Wesen hereinwirken. Der Mensch hat kein selbständiges Leben
auf dem Saturn, aber höhere Wesen durchdringen ihn mit ihrem
Ätherleib, mit ihrem Astralleib, Ich und so weiter.
Jedenfalls müssen Sie begreifen, dass der Mensch auf dem Saturn
49, auf der Sonne 49, auf dem Monde 49 Zustände durchgemacht
hat. Auf der Erde hat der Mensch von diesen 49 Zuständen erst
die drei ersten Lebenszustände durchgemacht. Er steht heute
in dem vierten Lebenszustand, eben im Mineralreich. Er war im ersten
Lebenszustand im ersten Elementarreich und hat da sieben Formzustände
durchgemacht, er war im zweiten Lebenszustand im zweiten Elementarreich
und hat da sieben Formzustände durchgemacht, er war im dritten
Elementarreich und hat die sieben Formzustände durchgemacht
und ist jetzt im vierten Elementarreich, welches dasselbe ist wie
das Mineralreich, und ist in diesem ungefähr in der Mitte darinnen.
Er ist etwas über die Mitte hinaus in dem Mineralreich.
Jedenfalls haben Sie aus alledem, das wir da wie einen Grundriss
betrachtet haben, gesehen, dass die ganze Erde durch 343 Zustände
hindurchgeht. Dies bitte ich Sie jetzt so sich vorzustellen: Der
Saturn entsteht und geht durch 49 Zustände hindurch. Der Saturn
ist zuerst eine feurige, eine Wärmemasse und macht verschiedene
Zustände durch, aber es ist immer dieselbe Kugel, die diese
49 Zustände durchmacht. Ebenso ist die Sonne immer wieder ein
und dieselbe Kugel, welche die 49 Zustände durchmacht. Nur
gibt es Zwischenzustände. Es ist, wie wenn zwischen den einzelnen
Verkörperungen eine Art von geistigem Zwischenraum wäre.
Es ist beim Planeten wie beim Menschen. So machen auch die Planeten
eine solche geistige Zwischenstufe durch; die liegt überall
zwischen diesen Zuständen drinnen.
Wenn Sie sich also klar werden, dass wir im Verlauf unserer Entwickelung
sieben Bewusstseinszustände haben, so werden Sie auch durchschauen,
wie das zusammenhängt mit dem, was Sie in verschiedenen Büchern
der theosophischen Literatur beschrieben erhalten. Das sind kosmische
Systeme. Es wird gesagt, dass unsere Erde einmal einen Anfang genommen
hat und aus einem alten planetarischen System sich entwickelt hat,
was als Mond bezeichnet wird. Man müsste weiter zurückgehen
von dem Mond zur Sonne, von der Sonne zum Saturn. Jeder dieser Zustände
zerfällt in die sieben Lebenszustände, gewöhnlich
«Runden» genannt. «Runden» ist dasselbe
wie Lebenszustände. Und das, was hier Formzustände genannt
wird, wird gewöhnlich «Globen» genannt. Das ist
ungeheuer irreführend. Es haben sich Menschen die Vorstellung
gemacht, als wenn diese sieben Globen nebeneinander liegende Kugeln
wären:
Diese
Zustände von der äussersten, noch ans Formlose grenzenden
Form durch das Physische bis wiederum hinauf zum Formlosen
sind keine sieben nebeneinander bestehenden Kugeln, sondern
das sind sieben aufeinanderfolgende Zustände. Erst war
dasjenige, was heute physisch ist, als dieselbe Kugel geistig,
dann wurde es dichter und dichter. Es ist dieselbe Kugel,
einfach verdichtet. Dann wurde ein Teil astralisch, dann ein
Teil physisch; das ist immer dieselbe Kugel. Sie löst
sich wieder auf wie Salz im lauen Wasser, wird wiederum astralisch.
Zu diesem Astralischen sind wir aufgestiegen da, wo uns in
der Apokalypse die «Zornesschalen» beschrieben
werden. Da wird die Erde wieder astralisch.
So sehen Sie,
wie die Siebenzahl die ganze Entwickelung beherrscht, und was wir
in den verflossenen Tagen geschildert haben durch mancherlei Bilder
— manchmal mir recht grotesken Bildern und jedenfalls mit
solchen, die weit abweichen von dem, was heute der Mensch in der
physischen Welt sehen kann —, das haben wir jetzt dargestellt
als ein Gerippe, als ein Gerüst. Wenn Sie das so darstellen,
ist es ungefähr so, wie wenn Sie das Gerüst von einem
Haus aufführen, das alleräusserste, das für die Maurer
bestimmte.
Das hat noch nichts mit der Sache zu tun, das sind sozusagen erst
Gedanken über die Sache. Wir müssen aufsteigen von diesem
reinen Gedankenschema, das uns ja zum Verständnis hilft, zu
dem lebendigen Aufbau, indem wir zum Beispiel für die verschiedenen
Zustände die Bilder gebrauchen, die zu sehen sind im Astralischen;
dann haben wir erst dasjenige, was man überhaupt okkulte Weisheit
nennt. Solange Sie solch ein Gerüst aufbauen, bleiben Sie bei
dem Denken, das Sie gewohnt sind, in der physischen Welt zu haben.
Das ganze Schema, das wir hinzeichneten, ist nur physisches Denken.
Das verhält sich zur vollen Wirklichkeit nicht einmal wie das
innere Gerüst eines Hauses zum voll aufgeführten Bau,
sondern nur wie das Gerüst aussen, auf dem die Maurer stehen.
Das muss wieder abgerissen werden, wenn der Bau fertig ist. Und
so muss das Gedankengerüst wieder abgerissen werden, wenn man
die Wahrheit, wie sie sich in Wirklichkeit verhält, vor sich
haben will. Betrachtet man diese Abstraktion schon als das Wirkliche,
dann spricht man gar nicht vom wirklichen Okkultismus, sondern nur
von der Vorstellung, die sich der Mensch in der gegenwärtigen
Zeit von den okkulten Tatsachen machen kann. Wie sich der Mensch
heute die okkulten Tatsachen zurechtschneidet, das ist in solch
einem Schema enthalten. Das ist aber unfruchtbar. Ich musste es
hinstellen, weil wir ein solches Schema auch brauchen. Aber im Grunde
genommen hilft es dem, der auf wirklich okkulter Bahn vorschreiten
will, gar nichts. Wenn Sie die ganze Welt bis hinauf in die höchsten
okkulten Tatsachen durch solche Schemen beschreiben, so hat das
nur eine Bedeutung für Ihre gegenwärtige Inkarnation.
In der nächsten müssen Sie solch ein Schema wieder lernen.
Das kann man nur dadurch denken, dass man sich des Gehirns bedient,
das ist nur für das Gehirn zugeschnitten. Da dieses aber abgebaut
wird beim Tode, so wird diese ganze Beschreibung nach dem Schema
da ganz zerstreut. Wenn Sie dagegen dasjenige, was wirklich geschieht,
was wir beschrieben haben als die Aufeinanderfolge der Siegelbilder,
was das hellseherische Bewusstsein gibt, wenn Sie das erfassen,
im Phantasiegebilde zunächst, so ist das etwas, was nicht gebunden
ist an Ihr physisches Gehirn, was Ihnen bleibt nach dem Tode, weil
es nicht dem physischen Denken entspringt, sondern die Tatsachen
hellseherisch gibt. Man muss sich also hüten, dasjenige, was
heute angestrebt wird nach dem Muster physischer Begreiflichkeit,
was auch die höheren Welten schematisieren will, für wirklichen
Okkultismus zu halten. Das ist Beschreibung mit den Mitteln des
gewöhnlichen physischen Verstandes. Natürlich muss der
physische Verstand eine Rolle spielen. Es ist deshalb auch nützlich,
ein solches Schema hinzustellen, und wir können noch weitergehen
in unserem Schema.
Wir haben gesehen, dass wir durch 343 Zustände hindurchgehen.
Aber nun wird die Sache erst kompliziert, wenn wir uns klarmachen,
dass es damit noch nicht sein Bewenden hat, das vielmehr der Mensch
innerhalb eines Formzustandes auch noch durch verschiedene Zustände
hindurchgehen muss. Dem jetzigen physischen Formzustand sind drei
andere vorangegangen und drei andere folgen nach. Jetzt geht aber
der physische wiederum durch sieben Zustände durch, und das
sind erst die sieben, von denen wir in den vorhergehenden Tagen
gesprochen haben: der erste, wo die Sonne noch mit der Erde verbunden
ist, der zweite, wo sie sich herauslöst, der dritte, wo der
Mond weggeht, der vierte derjenige der atlantischen Menschheit.
Die atlantische Menschheit lebt in der vierten Entwickelungsperiode
des physischen Formzustandes. Und damit haben Sie für jeden
Formzustand wiederum sieben sogenannte Rassenzustände, obwohl
der Ausdruck «Rasse» nur von unserem mittleren Zustand
gilt. Und jetzt haben wir selbst den fünften Zustand, den,
in dem wir leben: die nachatlantische Zeit zwischen der grossen
atlantischen Flut und dem grossen Kriege aller gegen alle. In dieser
Periode leben wir. Dann folgt eine andere, die sechste, dann die
siebente. Die sechste Periode wird uns angedeutet in der Apokalypse
des Johannes durch die sieben Siegel, die siebente durch die sieben
Posaunen. Dann geht es über in das Astralische. Das ist ein
neuer Formzustand, der wiederum sieben Zustände haben wird.
Unser Schema ist noch nicht zu Ende. Wir müssen jeden solchen
Zustand, wie er verfliesst zwischen einem solchen Ereignis, wie
die grosse Flut eines war, und dem grossen Kriege aller gegen alle,
wir müssen jeden solchen Zustand wiederum in sieben Zustände
zerteilen. Für den fünften Zustand heissen diese: indische
Kulturepoche, persische Kulturepoche, chaldäisch-babylonisch-assyrisch-ägyptisch-jüdische
Epoche, griechisch-lateinische Epoche, unsere Epoche, dann die sechste,
angedeutet in der Apokalypse durch die Gemeinde von Philadelphia,
und die siebente Kulturepoche, die diese wiederum ablöst.
Also wenn wir uns denken die ganze Evolution aus lauter solchen
kleinen Zuständen - die aber noch immer lang genug sind - bestehend,
so haben wir 7 mal 7 mal 7 mal 7 mal 7 solche Entwickelungsstufen
wie die altindische oder die altpersische. So viele verschiedene
solche Zustände macht der Mensch zwischen Saturn und Vulkan
durch.
7 • 7 • 7
343 • 7
2401 • 7
16807 Zustände
So
sehen Sie, wie die Siebenzahl in aufeinanderfolgenden Perioden aufbauend
die ganze Entwickelung beherrscht. Wie die musikalischen Töne
von Oktave zu Oktave weiter schreiten, so verfliesst das ganze Werden
in Werde-Oktaven."